Blog-Layout

Get Dusty Award

Jan. 21, 2023
I am very honored to have won the Get Dusty September 2022 Award of the Pastel Guild of Europe (PGE). Thank you to judge Mark Ivan Cole. And I'm delighted that I was able to give an interview to the PGE Online Magazine "Pastel Scribbler", which you can read here.

German version of the interview:


Stefan, Glückwunsch zum Erfolg beim ‚Get Dusty‘-Wettbewerb im September! Bitte erzähle uns etwas über dich und deine künstlerische Laufbahn.


Vielen Dank. Über die Anerkennung habe ich mich sehr gefreut. Ich bin gewissermaßen mit Kunst aufgewachsen. Mein Vater war Kunstlehrer. Seit ich denken kann, habe ich gemalt und gezeichnet. Auch wenn ich beruflich zunächst einen anderen Weg eingeschlagen habe und die Kunst zwischenzeitlich etwas aus den Augen verloren hatte - losgelassen hat sie mich bis heute nicht. Im Gegenteil. Ich habe vor zwei Jahren ganz neu zum künstlerischen Schaffen zurückgefunden.


Wie kamst du zum Pastellmalen? Was magst du an dieser Technik verglichen mit anderen Malmedien?


Mit der Pastellmalerei bin ich schon sehr früh in Berührung gekommen. Ich erinnere mich gut daran, wie ich als Kind in den 1980er Jahren in den Sommerurlauben am Mittelmeer die Künstler bewunderte, die Porträtbilder von den Touristen mit Pastellkreide malten. Da konnte ich stundenlang zuschauen, so sehr hat es mich fasziniert, was sie mit diesen Kreiden zauberten. Irgendwann bekam ich dann von meinen Eltern das erste Set an Pastellkreiden geschenkt. Es waren recht harte Kreiden von Faber Castell. Ich habe sie heute noch, auch wenn ich sie kaum noch benutze.


An der Pastellmalerei faszinieren mich vor allem zwei Dinge: Erstens mag ich die Unmittelbarkeit des Malens mit den Fingern, nur mit der Kreide in der Hand. Zweitens malt man fast mit reinen Pigmenten. Die extreme Leuchtkraft der Pastellfarben ist einfach überwältigend.


Wie bereitest du ein Gemälde vor? Verwendest du Skizzen oder Fotos?


In der Regel male ich nach fotografischen Vorlagen, wobei die Fotos in den allermeisten Fällen von mir selbst stammen. Ich kann ein Motiv nur malen, wenn ich den Ort und die Stimmung selbst erlebt habe. Mich fasziniert vor allem die Wirkung des Lichts und die malerische Reproduktion von Lichtstimmungen durch die Farben. Die optische Illusion, die sich durch die Kombination von Farben erzielen lässt, hat etwas absolut Magisches. Und mit den extrem leuchtkräftigen und farbintensiven Pastellkreiden lässt sich diese Magie im Prozess des Malens in einer ganz besonderen Weise erleben.


Am Beginn des Prozesses steht die Motivauswahl. Ich überlege mir zunächst am Laptop sehr bewusst, welchen Ausschnitt und somit welche Komposition ich wähle. Gesonderte Skizzen fertige ich nicht an. Ich übertrage die Komposition mit dunkler Kreide direkt auf das Papier. Dabei lege ich gleichzeitig die dunkelsten Flächen an.


Bitte erzähle uns etwas über deinen Malprozess und deine bevorzugten Materialien.


Ich male mit dem kompletten Set an Softpastellkreiden von Schmincke, ergänzt durch Sennelier Kreiden und verschiedene härtere Varianten. Mein bevorzugtes Papier ist Pastel Card von Sennelier. Die raue Struktur erlaubt es ganz wunderbar, sanft aufgetragene Pigmentschichten übereinander zu malen.


Beim Malen selbst arbeite ich mich von den dunklen Tonwerten hin zu den helleren und von den kühleren Farbtönen hin zu den wärmeren. Dieses Vorgehen entspricht oft auch einem malerischen Durchschreiten des Bildraumes von der Entfernung in den Vordergrund, also einer Schichtung des Farbauftrags von hinten nach vorne. Gleichzeitig entwickeln sich meine Bilder aus der Flächigkeit der Farben in die Gegenständlichkeit der Details. Das heißt, dass ich häufig zunächst die Farbigkeit eines Bildes insgesamt male, bevor es an konkrete Einzelheiten geht.


Du bist vor allem Landschaftsmaler. Was reizt dich an diesem Thema? Gibt es Landschaften, die du lieber malst als andere?


Durch das Malen mache ich mir die Welt vertraut. Das künstlerische Sehen und das malerische Übertragen des Gesehenen in ein Gemälde, ist ein Prozess, den ich als eine Art Weltaneignung empfinde. Durch das Malen stelle ich eine Verbundenheit zu meiner Umwelt her. Dann fühle ich mich mit der Landschaft verbunden und empfinde mich als Teil eines größeren Ganzen. Deswegen male ich auch nur Landschaften, zu denen ich einen persönlichen Bezug habe. Als junger Mensch waren es die Alpen und das Mittelmeer. Heute sind es das Berliner Umland, vor allem das Havelland, und die Ostsee, vor allem die Insel Rügen. Dabei ist es oft die Schönheit im Kleinen, im Unscheinbaren, die mich fasziniert. Ein einfacher Feldweg in der Mark Brandenburg. Ein paar Steine am Nordstrand von Wittow.


Welche Pastellmaler inspirieren dich am meisten? Welche zeitgenössischen Künstler hatten Einfluss auf dich?


Ehrlich gesagt, sind es kaum zeitgenössische Künstler, die mich inspirieren. Mich faszinieren viele Landschaftsmaler des 19. und frühen 20. Jahrhunderts - vor allem diejenigen, die an den gleichen Orten gemalt haben wie ich. Es gibt in Ferch am Schwielowsee ein ganz wunderbares, kleines Museum, das den Malern der havelländischen Malerkolonie gewidmet ist. Einer der prominentesten Vertreter ist Karl Hagemeister, der im Havelland und auf Rügen gemalt hat - und zwar sowohl in Öl als auch sehr viel in Pastell. Walter Leistikow ist als Maler des Grunewalds bekannt geworden. Lesser Ury hat hervorragende Pastellbilder in Berlin und Umgebung gemalt, ist aber leider kunsthistorisch etwas in Vergessenheit geraten. Und natürlich begegnet man auf Rügen überall Motiven, die Caspar David Friedrich in seinen Skizzenbüchern festgehalten und teilweise in Sepien und Ölgemälde übersetzt hat.


Was sind deine Pläne für die nächste Zukunft?


Malen, malen, malen. Und jeden Tag ein wenig besser werden.

Schreiben oder folgen Sie mir

19 Aug., 2022
Vom 7. bis 9. Oktober 2022 findet die 3. Gruppenausstellung der Deutschen Pastellgesellschaft in Herne statt. Ich freue mich sehr, dass ich mit drei Pastellgemälden dabei sein kann.
Share by: